Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Fragliche Vererblichkeit von Krankheiten

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 3. Februar 2015

In den Humanwissenschaften wird seit endlosen Zeiten darüber gestritten, ob die Persönlichkeit des Menschen durch Vererbung oder durch Umwelteinflüsse bestimmt wird. Ganz sicher spielt beides eine große Rolle. Welcher Einfluss größer oder kleiner ist, kann sich bei den vielen verschiedenen Merkmalen unterschiedlich herausstellen.

Ganz ähnlich ist es bei den Krankheiten. Es gibt auf der einen Seite die anerkannten Erbkrankheiten. Bei ihnen werden durch untypisch veränderte Gene Krankheiten selbst oder die Disposition zu ihrer Entwicklung im Erbgang weitergegeben. Dabei sind die Erbgänge (rezessive oder dominante Merkmale) verschiedenen. Sie sind auch mit unterschiedlichen Vererbungs-, Wiederholungs- und Erkrankungswahrscheinlichkeiten verbunden.

Ein typischer Fall ist das u.a. nach dem dänischen Forscher Edvard Ehlers benannte Ehlers-Danlos-Syndrom, worunter eine Vielzahl unterschiedlich vererbter  Störungen im Bindegewebe  zusammengefasst werden, die hauptsächlich durch eine Überdehnbarkeit der Haut und durch überbewegliche Gelenke gekennzeichnet sind.

-de.wikipedia.org-

Überdehnbare Haut am Hals: Ehlers-Danlos-Syndrom

Die Summe der bekannten, regelmäßig sehr seltenen eindeutig als solchen erkannten Erberkrankungen, ist gut bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Erbkrankheit) nachzulesen. Weniger klar ist dagegen die Einordnung als vererbbar bei enorm vielen häufigen Krankheiten, zu denen auch FAST ALLE  ZIVILISATIONSKRANKHEITEN zählen:

Diese Erkrankungen sind keine klassischen Erberkrankungen. Sie  basieren nicht, bzw. nicht bekanntermaßen, auf untypischen Veränderungen im menschlichen Genom. Die Medizin nimmt bei ihnen dennoch immer wieder mal an, dass ihr Auftreten durch (mitunter familiäre) genetische Erberkrqankungsdisposition (Veranlagung, Anfälligkeit) bedingt sein kann.

Hierzu zählen z.B. (Aufzählung übernommen von Wikipedia):

Fast jeder Mensch kennt es vonTherapeuten, dass sie bei solchen Krankheiten, deren Entstehung nicht komplett erforscht ist und die meist als unheilbar erklärt werden (weil es keine Medikamente gegen sie gibt), den Grund in einer ungünstigen Veranlagung ansehen.

Nehmen Sie nur als ein Beispiel die Adipositas:

Dicke Eltern haben dicke Kinder. Sogar ganze Gesellschaften, wie all unsere westlichen Gesellschaften verfetten immer mehr. Bis zum Ende des II. Weltkrieges hat es so etwas nirgendow in der Welt gegeben. Seither haben sich in den Familien wie auch in den ganzen Ländern die Essgewohnheiten grundlgend geändert. Was soll es da, nach möglicherweise untypisch veränderten Adipositas-Genen zu suchen oder die Vererbbarkeit auch ohne sie einfach zu unterstellen?!

Gleiche Verständnisfragen stellen sich bei allen anderen Krankheiten auf derobigen Liste. Die Ätiologie auch dieser Krankheiten steht noch am Anfang. Es sind meist aber bereits viele krankheitsauslösende Ursachen bekannt. Da erscheint die nicht belegte Erklärung der Vererblichkeit als eine billige Ausrede zur Kaschierung des Nichtwissens.

Zusammenwirken von Anlage und Umweltwirkung

Selbst in Fällen klassischer Erberkrankung, sonst aber ganz generell ist es wichtig zu berücksichtigen, dass eine ungünsitge genetische Disposition nicht zwangsläufig zum Ausbruch einer Krankheit führen muss. Gene müssen von außen aktiviert werden.Die  Epigenetik kennt die Weitergabe von Eigenschaften auf die Nachkommen, welche nicht auf Abweichungen im Genom zurückgehen, sondern auf  Änderungen in der Genregulation, die ihrerseits vererblich sein können oder durch Umwelteinflüsse aktiviert werden.